Arbeitskreis erkundet Streckennetz der Kurhessenbahn

Eine Erkundungsfahrt auf dem Streckennetz der Kurhessenbahn unternahm kürzlich der Arbeitskreis Schienenverkehr Südwestfalen. Anlass waren die umfangreichen Investitionen, die die Kurhessenbahn auf ihrem Schienennetz in Wittgenstein und in den Nachbarkreisen. Marburg-Biedenkopf sowie Waldeck-Frankenberg in letzter Zeit getätigt hat. Von Erndtebrück führte die Fahrt zunächst über die Obere Lahntalbahn. Entlang der Strecke wurden zahlreiche Bahnsteige erneuert, so z. B. in Schameder, Bad Laasphe, Wilhelmshütte und Goßfelden. Der neue Bahnsteig in Oberndorf befindet sich z. Z. noch im Bau. Auf einer Länge von 12 Km wurden außerdem kürzlich neue Gleise verlegt. Von Marburg aus ging es weiter mit der Burgwaldbahn nach Frankenberg. Diese Strecke wird bis 2008 grundlegend saniert und für eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Km/h ausgebaut. Die anschließende Busfahrt verlief entlang der 1987 stillgelegten Bahnlinie nach Korbach. Der Freischnitt der Strecke und erste Baumaßnahmen weisen auf die für 2008 geplante Reaktivierung hin. Dann sollen durchgehende Züge von Marburg über Frankenberg und Korbach nach Brilon-Wald an der Bahnlinie Hagen – Kassel verkehren. Ab Korbach wurde die reizvolle Mittelgebirgslandschaft des Uplands bis zum Bahnhof Brilon-Wald durchfahren. Diese Bahnlinie war mehrere Jahre außer Betrieb. Nach Sanierung der großen Viadukte und der Erneuerung der Signaltechnik präsentiert sie sich heute als moderne Regionalbahn, die für den Tourismus in Willingen und Usseln eine große Bedeutung hat. Weiter ging es mit dem Zug über Bestwig nach Winterberg, wo bald ein Linienbus nach Bad Berleburg weiterfuhr. Seit der Neuordnung des Busverkehrs in Wittgenstein im August verbindet eine Buslinie die Bahnhöfe Bad Berleburg und Winterberg so, dass jeweils Anschluss von und zu den Zügen der Relation Bad Berleburg – Siegen bzw. Winterberg – Dortmund besteht. Die letzte Etappe der Rundreise führte mit der Rothaarbahn zurück nach Erndtebrück. „Die Kurhessenbahn ist ein Glücksfall für unsere Region“, fasste Otto Wunderlich, Vorsitzender des Arbeitskreises, die Eindrücke der Erkundungsfahrt zusammen. Gleichwohl bleibt aus Sicht des Arbeitskreises noch einiges zu tun. Vordringlich ist der Bau neuer Haltepunkte wie z. B. in Niederlaasphe sowie ein Umbau des Erndtebrücker Bahnhofs, damit wieder wie früher durchgehende Züge zwischen den Oberzentren Siegen und Marburg umsteigefrei über Bad Laasphe verkehren können.