ZWS-Nahverkehrsplan 2016

Ein ZWS-Nahverkehrsplan für Südwestfalen wurde zuletzt bereits 2006 erstellt. Damals wurden verschiedene Verbesserungen zum Bus- und Bahnverkehr vereinbart. Dem gegenüber hat es in den letzten Jahren erhebliche Reduzierungen und Anpassungen, besonders im Busverkehr gegeben. Einige Ortsteile werden an Wochenenden und in den Schulferien nicht mehr mit dem ÖPNV bedient. (Angepasst wurde immer dann, wenn der eigenwirtschaftliche Betrieb nicht mehr möglich war !!!) Es entsteht der Eindruck, dass der Nahverkehr nicht am Bedarf der Fahrgäste, sondern mehr nach den Wünschen und Möglichkeiten der Eigenwirtschaftlichkeit der Verkehrsunternehmen ausgerichtet wird.
Auch die Trennung von Straßen- und Schienenverkehr wird kritisch beurteilt. So werden im ZWS-Nahverkehrsplan 2016 nur die ÖPNV-Verkehre ohne den Schienenverkehr festgeschrieben. Den Nahverkehrsplan für den Personenzugverkehr der Region legt seit einigen Jahren der NWL fest.
Die drei Verkehrsverbände fordern, die entstandenen Defizite durch differenzierte Bedienungsformen im ÖPNV zu verbessern. Dazu wurden die folgenden Eckpunkte formuliert.

Eckpunkte von ProBahn, Verkehrsclub Deutschland und Arbeitskreis Schienenverkehr

Diese Eckpunkte beziehen sich auf den gesamten ÖPNV als Einheit, denn Wegeketten sind oft Verkehrsmittel übergreifend.

Systemzeiten an Bahnhöfen

  • An den Bahnhöfen Siegen HBf, Erndtebrück Bf, Finnentrop Bf, Olpe Bf, Bad Berleburg Bf, Bad Laasphe Bf – sind Anschlüsse zwischen Bahn und Bahn innerhalb von mindestens 5 Minuten und zwischen Bahn und Bus innerhalb mindestens 10 Minuten zu gewährleisten.

Angebotsverbesserung – Zug

  • Die Züge Siegen – Bad Berleburg werden in Tagesrandlagen bis Berleburg verlängert.
  • Auf Zugstrecken, auf denen an allen Wochentagen in den Tagesrandzeiten kein Zug verkehrt, soll ab 4.30h bis zum Beginn des Zugverkehrs und ab Ende des Zugbetriebs bis 24.00 im Stundentakt ein TaxiBus verkehren.

Angebotsverbesserung – Bus

  • Die Buslinien müssen den aktuellen Pendlerströmen angepasst werden, veränderte Schulstandorte und neue Gewerbegebiete ließen neue Verkehrsbeziehungen seit 2006 entstehen.
  • Ausweitung des TaxiBus-Angebots: Jeder Ortsteil mit mehr als 200 Einwohnern ist mit ÖPNV zu bedienen. – TaxiBus an allen Wochentagen in den Tagesrandzeiten ab 4.30h bis zum Beginn des Linienbusverkehrs und ab Ende des Busbetriebs bis 24.00 im Stundentakt
  • TaxiBusse sollten in Schwachlastzeiten nicht entlang einer Linie verkehren, sondern auf einen Linienkorridor ausgeweitet werden.
  • TaxiBus-Anmeldung sollte auf 30 Minuten reduziert werden.
  • Barrierefreiheit ist auch im TaxiBus erforderlich.

Fahrzeiten

  • Verbesserungen der Fahrzeiten von Zügen, zum Beispiel durch Beseitigung der unbeschrankten Bahnübergänge auf der Strecke Kreuztal – Erndtebrück.

Fahrzeuge (Bus + Bahn)

  • Nur barrierefreie Linienbusse, die auch Einrichtungen für Rollstuhlfahrer haben, werden eingesetzt. Reisebusse werden nicht zugelassen.
  • Anzeige und Durchsage der Haltestellen in allen Zügen und Bussen

Elektronische Auskunft – Fahrplan

  • Verbesserung der ZWS-Internetseiten, Fahrplanauskunft optimieren und links oben anordnen, Barrierefreiheit sicherstellen
  • Ausweisung der Bushaltestellen und Bahnhöfe mit Barrierefreiheit im Fahrplan
  • Aktuelle IST-Fahrplandaten im Internet veröffentlichen
  • Aktuelle Barrierefreiheit im Internet angeben, Störungen von Aufzuganlagen melden
  • Haltestellen mit QR-Code ausrüsten, der den IST-Fahrplan der jeweiligen Haltestelle zur Verfügung stellt