Bessere Leistungen der Kreisbahn auch auf der Johannlandbahn anbieten ? Bahntrasse erhalten

Der Arbeitskreis Schienenverkehr Südwestfalen begrüßt die Absicht der Siegener Kreisbahn (SKB), mit verschiedenen Netzwerken privater Eisenbahngesellschaften zusammenzuarbeiten. Durch die überregionale Kooperation mit anderen nichtbundeseigenen Bahnunternehmen eröffnet sich die Möglichkeit, der heimischen Wirtschaft attraktive Leistungen für Schienentransporte anzubieten. Die dynamische Entwicklung von Unternehmen wie Häfen und Güterverkehr Köln (HGK), Connex oder der Dürener Kreisbahn zeigt, dass es möglich ist in nennenswertem Umfang Fracht für die Schiene zu gewinnen, die mangels akzeptabler Angebote der Deutschen Bahn AG bisher per LKW transportiert wurde. Insofern ist die SKB hier auf einem guten Weg. Um so bedauerlicher ist aber die beabsichtigte Einstellung des Güterverkehrs auf der kreisbahneigenen Strecke Dreis-Tiefenbach – Werthenbach. Hierdurch wird den vorhandenen und potentiellen Bahnkunden im Raum Netphen die Möglichkeit genommen, die neuen Angebote der Kreisbahn für wirtschaftliche und umweltfreundliche Transporte zu nutzen. Mit Recht kann die SKB als ein Instrument der Wirtschaftsförderung gesehen werden. Hierzu gehört allerdings auch die Vorhaltung einer Schieneninfrastruktur. Dass diese sich im Falle der Johannlandbahn momentan nicht rechnet, sollte eigentlich kein Problem darstellen, schließlich werden die zahlreichen schwach genutzten Straßen im Kreisgebiet und der chronisch defizitäre Siegerlandflughafen auch nicht stillgelegt, wenn Investitionen anstehen. Vorsitzender Otto Wunderlich: “Hier wird zum Nachteil der Schiene mit zweierlei Maß gemessen.“ Attraktive Angebote privater Güterbahnen lassen bei einer zunehmenden Kostenbelastung des LKW-Verkehrs eine steigende Nachfrage der Wirtschaft nach Schienentransporten erwarten. Da außerdem die Argumente für eine Reaktivierung des Schienenpersonennahverkehrs nach wie vor stichhaltig sind, dürfte die Johannlandbahn in Zukunft noch gebraucht werden. Der Arbeitskreis fordert daher, die gesamte Strecke in jedem Fall vollständig zu erhalten, gerade auch im Zuge des Baus der Ortsumgehung Netphen.