VWS brauchen politische Unterstützung

Mit Befremden verfolgt der Arbeitskreis Schienenverkehr Südwestfalen die aktuelle Diskussion zur Zukunft der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd AG. Diese wird dominiert von Vorschlägen, das kreiseigene Unternehmen angesichts der aufgelaufenen Defizite so schnell wie möglich zu verkaufen, um bloß nicht einen Euro an Zuschüssen aufbringen zu müssen. Dabei leisten die VWS einen wichtigen Beitrag zur verkehrlichen Erschließung auch der ländlich strukturierten Gebiete in Südwestfalen und ersparen so mancher Familie den teuren Zweitwagen bzw. ermöglichen autolosen Bürgern überhaupt erst eine gewisse Mobilität. Die beachtliche Beförderungsleistung des Unternehmens von rd. 40 Mio. Fahrgästen im Jahr trägt erheblich zur Entlastung der Straßen bei. Insoweit greift die Fixierung auf rein finanzielle Aspekte eindeutig zu kurz. Der Arbeitskreis weist darauf hin, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein seit vielen Jahren die laufenden Verluste des Siegerland-Flughafens, trägt. Dabei handelt es sich jährlich immerhin um sechsstellige Beträge. „Hier muss angesichts des geringen Nutzens für die breite Bevölkerung stets die„strukturelle Bedeutung des Flughafens für den Großraum Siegen“ als Rechtfertigungsgrund bemüht werden“, so Otto Wunderlich, Vorsitzender des Arbeitskreises. Auch in den Straßenbau würden erhebliche Mittel investiert. Der Arbeitskreis fordert die Kreistage Siegen-Wittgenstein und Olpe auf, hier nicht mit unterschiedlichen Maßstäben zu messen sondern die anstehende Sanierung der VWS finanziell zu flankieren. Die Belegschaft ist zu finanziellen Zugeständnissen bereit – nun ist die Politik gefordert, ihren Beitrag zu leisten.