Ersten Schätzungen zufolge liegen nach dem Orkan „Kyrill“ mehr als 2 Millionen Festmeter Windwurfholz in den Siegerländer und Wittgensteiner Wäldern. Um den Transport dieser gewaltigen Holzmengen zur Weiterverarbeitung zu erleichtern, soll das zulässige Gesamtgewicht der Holz-Lkw auf 46 Tonnen erhöht und das Lkw-Fahrverbot an Wochenenden aufgehoben werden. Dies bedeutet, dass in den nächsten Jahren tausende Schwerlasttransporte zusätzlich auf den heimischen Straßen unterwegs sein werden. Daraus resultiert eine erhebliche Belastung der Bevölkerung durch Lärm und Abgase und eine starke Abnutzung der Straßen. Der Arbeitskreis Schienenverkehr Südwestfalen schlägt deshalb vor, den Holztransport aus der Region heraus so weit wie möglich mit der Bahn abzuwickeln. „Hierfür ist der Bahnhof Raumland-Markhausen ideal“, so Otto Wunderlich, Vorsitzender des Arbeitskreises. „In Raumland liegt ein Ladegleis, dass kurzfristig wieder befahrbar gemacht werden kann. Mit einer Nutzlänge von fast 500 Meter kann es mehr als 20 Waggons aufnehmen. Da ein Waggon mehr als 50 Tonnen Holz laden kann, können mit einem Zug über 1.000 Tonnen abgefahren werden. Ein Zug erspart der Bevölkerung und dem Straßennetz damit mehr als 40 Lkw-Transporte und ebenso viele Leerfahrten. Der Entlastungseffekt der Bahn ist somit enorm.“ Die Transporte können nach Auffassung des Arbeitskreises von der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein durchgeführt werden. Die Kreisbahn bedient werktäglich den Bahnhof Erndtebrück, der ein Frachtaufkommen von rd. 100.000 Tonnen pro Jahr aufweist. Mit den zusätzlichen Holztransporten ab Raumland könnte das Unternehmen sich ein neues profitables Geschäftsfeld erschließen.