Linienbündel Ost ? Nachbesserungen dringend erforderlich

dieses Fazit zogen die Mitglieder des Arbeitskreises Schienenverkehr Südwestfalen bei ihrem Treffen im Oktober. Im Rahmen der Neuordnung des Busverkehrs in Wittgenstein ist es zwar gelungen, den Öffentlichen. Personennahverkehr durch den Abbau von Parallelverkehren von Bus und Bahn wirtschaftlicher zu gestalten, gleichwohl erfordern die zwischenzeitlich erkannten Mängel Korrekturen des zum 22. August umgesetzten Fahrplankonzepts: So ist in Erndtebrück die Übergangszeit zwischen den Zügen der Rothaarbahn (Ankunft Minute 56) und den Bussen der Linie R 30 (Abfahrt Minute 59) mit 3 Minuten zu kurz. In den letzten Wochen wurden verspätete Züge aus Siegen bzw. Bad Berleburg wiederholt nicht abgewartet, so dass Reisende erst eine Stunde später Richtung Bad Laasphe/Marburg weiterfahren konnten. Die Abfahrtszeit der Busse sollte
daher auf die Minute 05 Uhr verlegt werden. Die Fahrt der Linie R 29 ab Bad Berleburg um 4.50 Uhr verkehrt neu 25 Minuten später. Dies hat zur Folge, dass Auszubildende aus dem Edertal, die das Berufsbildungszentrum Bau in Kreuztal besuchen, die Rothaarbahn in Erndtebrück nicht mehr erreichen können (Abfahrt 5.52 Uhr), so dass jetzt eine Umwegfahrt mit dem Bus über Weidenau nötig ist. Es wird daher vorgeschlagen, die frühere Fahrplanlage des Busses wieder herzustellen. Zwei Fahrten der Linie R 30 verkehren zwischen Bad Laasphe und Feudingen im Abstand von nur 12 Minuten zum Schnellbus SB 5. Die hier unnötig gefahrenen Buskilometer sollten auf eine zusätzliche, werktägliche Kleinbus- bzw. Taxibusfahrt um 20.05 Uhr von Erndtebrück nach Bad Laasphe umgelegt werden. „Die Überarbeitung der Fahrpläne kann kurzfristig zum Fahrplanwechsel im Dezember erfolgen“, so der Arbeitskreis-Vorsitzende Otto Wunderlich. Thematisiert wurde auch der schlechte Zustand einiger Landesstraßen in Wittgenstein. Insbesondere die L 719, über die der SB 5 nach Siegen fährt, bedarf im Hinblick auf eine Verbesserung des Fahrkomforts und der Verkehrssicherheit einer dringenden Sanierung. Der z. Z. laufende Ausbau der L 553 im Abschnitt Aue – Berghausen, der auch dem Busverkehr der Linie L 196 zugute kommt, wird insoweit vom Arbeitskreis begrüßt. Ausbaumaßnahmen sind auch auf der Rothaarbahn erforderlich. Hier hat die DB in den letzten Monaten an drei Bahnübergängen in Kreuztal, Hilchenbach und Birkelbach neue Langsamfahrstellen eingerichtet, die die Pünktlichkeit der Züge beeinträchtigen. Otto Wunderlich: „Angesichts der hohen Gebühren, die von der DB für die Gleisnutzung erhoben werden, ist nicht nachvollziehbar, warum hier immer noch mit 20 Km/h gebummelt werden muss.“

Über Änderungen im Busverkehr informieren

Mit Ende der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen ergeben sich im Busverkehr in Wittgenstein gravierende Änderungen. Zu diesem Zeitpunkt wird die von der Planungsgruppe-Nord erarbeitete Angebotskonzeption für das sog. Linienbündel-Ost umgesetzt. Neu strukturiert wird beispielsweise der Busverkehr auf den Linien Erndtebrück – Bad Laasphe und Erndtebrück – Wingeshausen – Bad Berleburg, wo der bisherige Parallelverkehr zu den Zügen der Rothaar- bzw. Oberen Lahntalbahn aufgegeben wird. Zahlreiche bisherige Linienverbindungen im Altkreis werden zudem auf bedarfsgesteuerte Taxibus-Fahrten umgestellt. Diese Fahrten müssen rechtzeitig vor Fahrtbeginn telefonisch bestellt werden. In diesem Zusammenhang stellen sich für den Arbeitskreis Schienenverkehr mehrere Fragen: Völlig unklar ist noch die Ausgestaltung des künftigen Busverkehrs am Wochenende. Hierzu wurden bisher keine Fahrpläne herausgegeben. Wie wird die Wittgensteiner Bevölkerung über die Angebotsveränderungen informiert? Wird es ein aktuelles Fahrplanheft zum Linienbündel-Ost geben? An welcher Stelle bzw. unter welcher Telefonnummer können Taxibus-Fahrten angefordert werden? Der Arbeitskreis erwartet, dass hierfür eine kostenlose Servicenummer eingerichtet wird. Für die Akzeptanz in der Bevölkerung wäre es sicherlich vorteilhaft, wenn die Koordination des Bedarfsverkehrs über eine Wittgensteiner Stelle, etwa den Bahnhof Bad Berleburg laufen würde. Damit die Einführung der neuen Angebotskonzeption reibungslos klappt, müssen die anstehenden Fragen kurzfristig geklärt werden. Gelegenheit zur Erörterung besteht auf der nächsten Sitzung des Zweckverbands Personennahverkehr Westfalen-Süd am 29. Juni.