So lässt sich mit wenigen Worten der Vortrag zusammenfassen, den der Vorstand der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd AG, Herr Dr. Heinz Schaldach, kürzlich beim Arbeitskreis Schienenverkehr Südwestfalen hielt. Schaldach erläuterte, dass die VWS ein grundsolides Unternehmen seien, das insbesondere durch die deutlich gestiegenen Kraftstoffkosten und verminderte Ausgleichzahlungen des Landes für den Schülerverkehr in eine finanzielle Schieflage geraten sei. Notwendig sei es, mittelfristig wettbewerbsfähige Kostenstrukturen zu schaffen. Hierzu sei es unerlässlich, die Produktivität schrittweise dem Niveau der privatwirtschaftlichen Konkurrenzunternehmen anzugleichen sowie die derzeit durch kostengünstige Auftragsunternehmer erbrachten Leistungen im bisherigen Umfang beizubehalten. Sofern jetzt die Weichen richtig gestellt würden, sei es möglich ab 2004 jahresbezogen wieder ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Abgerundet wurde der Vortrag durch eine Vielzahl interessanter Daten: Demnach hatte der Kreis Siegen-Wittgenstein in der Vergangenheit keinen Defizitausgleich für denÖPNV zu zahlen, was landesweit einen absoluten Sonderfall darstellt. Gemessen an den jährlichen Ausgleichszahlungen von rd. 27 € pro Einwohner, die etwa die Kreise Mettmann und Recklinghausen aufbringen müssen, hätte der Kreis Siegen-Wittgenstein rd. 7,5 Mio. € pro Jahr zu zahlen. Somit haben die VWS in der Vergangenheit einen beachtlichen Beitrag zur Entlastung des Kreishaushalts geleistet.
Bessere Leistungen der Kreisbahn auch auf der Johannlandbahn anbieten ? Bahntrasse erhalten
Der Arbeitskreis Schienenverkehr Südwestfalen begrüßt die Absicht der Siegener Kreisbahn (SKB), mit verschiedenen Netzwerken privater Eisenbahngesellschaften zusammenzuarbeiten. Durch die überregionale Kooperation mit anderen nichtbundeseigenen Bahnunternehmen eröffnet sich die Möglichkeit, der heimischen Wirtschaft attraktive Leistungen für Schienentransporte anzubieten. Die dynamische Entwicklung von Unternehmen wie Häfen und Güterverkehr Köln (HGK), Connex oder der Dürener Kreisbahn zeigt, dass es möglich ist in nennenswertem Umfang Fracht für die Schiene zu gewinnen, die mangels akzeptabler Angebote der Deutschen Bahn AG bisher per LKW transportiert wurde. Insofern ist die SKB hier auf einem guten Weg. Um so bedauerlicher ist aber die beabsichtigte Einstellung des Güterverkehrs auf der kreisbahneigenen Strecke Dreis-Tiefenbach – Werthenbach. Hierdurch wird den vorhandenen und potentiellen Bahnkunden im Raum Netphen die Möglichkeit genommen, die neuen Angebote der Kreisbahn für wirtschaftliche und umweltfreundliche Transporte zu nutzen. Mit Recht kann die SKB als ein Instrument der Wirtschaftsförderung gesehen werden. Hierzu gehört allerdings auch die Vorhaltung einer Schieneninfrastruktur. Dass diese sich im Falle der Johannlandbahn momentan nicht rechnet, sollte eigentlich kein Problem darstellen, schließlich werden die zahlreichen schwach genutzten Straßen im Kreisgebiet und der chronisch defizitäre Siegerlandflughafen auch nicht stillgelegt, wenn Investitionen anstehen. Vorsitzender Otto Wunderlich: “Hier wird zum Nachteil der Schiene mit zweierlei Maß gemessen.“ Attraktive Angebote privater Güterbahnen lassen bei einer zunehmenden Kostenbelastung des LKW-Verkehrs eine steigende Nachfrage der Wirtschaft nach Schienentransporten erwarten. Da außerdem die Argumente für eine Reaktivierung des Schienenpersonennahverkehrs nach wie vor stichhaltig sind, dürfte die Johannlandbahn in Zukunft noch gebraucht werden. Der Arbeitskreis fordert daher, die gesamte Strecke in jedem Fall vollständig zu erhalten, gerade auch im Zuge des Baus der Ortsumgehung Netphen.
Jahreshauptversammlung 2001
Zur Jahreshauptversammlung lud der Arbeitskreis Schienenverkehr Südwestfalen kürzlich seine Mitglieder ins Hotel Raumland ein. Im Besonders erfreulich ist, dass quasi „in letzter Minute“ der kostenlose Fahrradtransport auf der Rothaarbahn erhalten werden konnte. Gemeinsam mit dem… wurde das Info-Blatt „Rothaarbahn-Aktuell“ herausgegeben. Die anschließenden Wahlen erbrachten folgende Zusammensetzung des Vorstands: Vorsitzender Otto Wunderlich, stellvertretender Vorsitzender Horst Günter Linde, Kassierer Peter Stephan, Geschäftsführer Holger Tritt; zuständig für Sonderfahrten ist Lothar Braun, für Öffentlichkeitsarbeit Peter Ladda. Im Anschluss an die Wahlen wurden noch verschiedene verkehrspolitische Themen insbe-sondere aus dem Raum Siegen-Wittgenstein rege diskutiert.
Symposium anläßlich des 10jähriges Bestehens des Arbeitskreises Schienenverkehr Südwestfalen
Der Arbeitskreis Schienenverkehr Südwestfalen e.V. veranstaltete am Samstag, den 8. Mai 1999 in Erndtebrück ein Symposium zum Thema: ,,Neue Wege im Schienenverkehr nach der Regionalisierung“. Schirmherr: Ministerialdirektor Thomas Kohl (Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen)
- Grußwort des Bürgermeisters der Gemeinde Erndtebrück, Herrn Heinz-Josef Linten
- Eröffung des Symposiums und Referat. durch den Schirmherrn der Veranstaltung, Herrn Thomas Kohl
- Der juristische Rahmen für private und kommunale Eisenbahnverkehrsunternehmen Referent: Herr Matthias Raith – Karsdorfer Eisenbahngesellschaft
- Lösungen in der Güterverkehrslogistik – was ist machbar im Kreis Siegen-Wittgenstein? Referent: Herr Jorg Schorge – Geschäftsführer der Erndtebrucker Eisenwerke
- Integraler Taktfahrplan – und was dann? Referent: Herr Peter Rofikothen – Nordhessischer Verkehrsverbund
- Bahnhöfe und Haltepunkte als städtebauliche Entrees einer Tourismusregion Referentin: Frau Marlis Drevermann, Ministeri um flur Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes NW